30. April 2023

Sex ist die Kuli­na­rik der Jugend.

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„Bei allen Men­schen fin­den wir Grün­de, sie zu ver­ach­ten, aber nicht bei allen Grün­de, danach zu suchen.”
Arne Kolb

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So wie es kein Pro­blem wäre, bei ent­spre­chen­dem poli­ti­schen und juris­ti­schen Wil­len mit der DDR-Ver­fas­sung BRD zu spie­len, ist es umge­kehrt auch kein gro­ßes juris­ti­sches Pro­blem, auf der Basis des Grund­ge­set­zes eine Art von DDR zu errichten.

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Deutsch­land ist eine wider­leg­te Nati­on. Dass auf einen Hit­ler eine Mer­kel und dann ein Habeck fol­gen, ist unter die­sem Blick­win­kel gar nicht unlogisch.

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Man wirft Herrn Nuhr vor, er ver­brei­te bzw. bedie­ne in sei­ner Show „den Humor alter wei­ßer Män­ner”. Ja und? Ist das schon das gan­ze Argu­ment? Sol­len sich alte wei­ße Män­ner nicht amü­sie­ren dür­fen? Böh­mer­mann ver­brei­tet den Humor juve­ni­ler grü­ner Stu­di­en­ab­bre­cher. Und nun?

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Die Grund­rech­te auf Meinungs‑, For­schungs- und Ver­samm­lungs­frei­heit, auf Infor­ma­ti­ons- und Bewe­gungs­frei­heit sowie auf Unver­letz­lich­keit der Woh­nung wer­den der­einst voll­um­fäng­lich durch das weit fun­da­men­ta­le­re Grund­recht auf freie Geschlechts­wahl ersetzt.

Zudem wird mit einer Geld­stra­fe von 10.000 Euro belangt, wer Tes­sa Gan­se­rer für­der­hin noch einen Mann nennt, bloß weil sie einen Penis hat und juris­tisch einer ist.

Soll­te uns Wla­di­mir der Schreck­li­che indes mor­gen den Krieg erklä­ren, ist Tes­sa Gan­se­rer wie­der ein Mann! (Die 10.000 Euro­nen krie­gen Sie dann aber nicht zurück; die flie­ßen in die zivi­le Vorneverteidigung.)

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Fort­ge­setz­te Höhe­punk­te der Will­kom­mens­kul­tur (auch Fach­kräf­te­ein­wan­de­rungs­fol­gen­ab­schät­zung genannt).

Aus der Ost­mark drin­gen ähn­li­che Gerüchte.

Es kann natür­lich auch, ana­log zu prak­tisch allem, an der Kli­ma­er­hit­zung lie­gen. Wie auch immer:

Die grü­ne Arith­me­tik wird uns auch die­ses Pro­blem auf den Hals schaffen.

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Ein Kol­le­ge erzähl­te mir, er besit­ze vier ver­schie­de­ne Ver­sio­nen des „Dik­ta­to­ren-Quar­tetts”, und nach­dem er mir erklärt hat­te, was das ist, beschloss ich, dem Jüngs­ten ein Exem­plar zu schen­ken, denn bei Ange­hö­ri­gen der hän­di­s­to­chern­den Gene­ra­ti­on ist auch noch der abwe­gigs­te Tram­pel­pfad zur Wis­sens­ver­mitt­lung einen Bege­hungs­ver­such wert.

Aber, ach, auch die­se gru­sel­schö­ne Spiel­idee wird vom Agit­prop zunich­te gemacht; es gibt prak­tisch kei­ne ein­zi­ge Kar­te, auf wel­cher die Infor­ma­tio­nen stim­men. Es beginnt schon damit, wen sie alles unter „Dik­ta­to­ren” rubri­zie­ren, unse­ren grund­gü­ti­gen vor­erst letz­ten Kai­ser etwa, der denk­wür­di­ge Fall eines Dik­ta­tors, der ein Par­la­ment nicht nur gedul­det, son­dern sich des­sen Ent­schei­dun­gen oft, wenn auch grum­melnd, unter­wor­fen hat.

Obwohl nun gewiss nicht er ihn begon­nen hat, haben sie S.M. ein­fach sämt­li­che mili­tä­ri­schen Todes­op­fer des Ers­ten Welt­kriegs ins Kerb­holz geschnitzt – wer weiß noch, dass er 1912 für den Frie­dens­no­bel­preis vor­ge­schla­gen wur­de? Und wäre „The Kai­ser” nicht auch für die zivi­len deut­schen Opfer der bri­ti­schen Hun­ger­blo­cka­de und den Geno­zid an den Arme­ni­ern ver­ant­wort­lich? Das Pri­vat­ver­mö­gen ist eine absur­de Phan­ta­sie­zahl. Wenigs­tens das Geburts­jahr stimmt.

Nicht viel anders ergeht es sei­nem Cou­sin Niko­laus II.

Wel­che zwei Mil­lio­nen Men­schen mag der Zar umbrin­gen las­sen haben, bevor die Bol­sche­wi­ken ihn und sei­ne Fami­lie mas­sa­krier­ten? Beim „Peters­bur­ger Blut­sonn­tag” star­ben 130 Demons­tran­ten, den Rus­sisch-Japa­ni­schen Krieg mit sei­nen maxi­mal 100.000 Opfern hat er nicht begonnen.

In den obers­ten Mas­sen­mör­der­rän­gen das­sel­be Spiel.

Hit­ler muss ein­fach immer gewin­nen! Also bekommt auch er sämt­li­che Toten des Zwei­ten Welt­kriegs aufs Schuld­kon­to geschau­felt, wäh­rend Maos „Gro­ßer Sprung nach vorn” offen­bar aus der Sta­tis­tik her­aus­ge­fal­len ist, denn wer kann etwas für Unglück resp. Hungersnot?

Wäh­rend rote Ban­di­ten wie Lenin gar nicht erst vor­kom­men, ist die­ser bra­ve Auto­krat selbst­re­dend mit im Spiel.

Auch hier ist die Zahl der Todes­op­fer eine Phan­ta­sie­zahl, selbst wenn man sämt­li­che Ver­lus­te des Bür­ger­kriegs hin­zu­zähl­te. Die sozia­lis­ti­sche Regie­rung Spa­ni­ens hat bekannt­lich das Grab Fran­cos im Monu­men­to Nacio­nal de San­ta Cruz del Val­le de los Caí­dos – einer Gedenk­stät­te, die von den Faschis­ten für alle Gefal­le­nen des Bürgerkriegs ein­ge­rich­tet wur­de und wo Rots­pa­nier und Falang­is­ten in trau­ter Ein­tracht ruhen geschleift und die Gebei­ne des Dik­ta­tors exhu­miert und umge­la­gert, „ein Akt rückwirkender Rache ohne Prä­ze­denz­fall in der zivi­li­sier­ten Welt”, wie die Nach­kom­men Fran­cos erklär­ten. Aber dafür, prä­ze­denz­lo­se Scheuß­lich­kei­ten zu ver­rich­ten, ist die Lin­ke ja da. Sie hat es Fran­co nie ver­zie­hen, dass er die Kom­mu­nis­ten besiegt hat, aber die­sen Ruhm wer­den sie dem Gene­ral nie neh­men können.

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Wie­der­vor­la­ge eins.

(Redak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land, SPD-Pres­se­stel­le)

Wie­der­vor­la­ge zwei.

(Acta, 8. Febru­ar 2022)

Inzwi­schen wird auch klar, dass Erich Miel­ke sich bei sei­nem berühm­ten Auf­tritt wei­land vor der letz­ten DDR-Volks­kam­mer ledig­lich in der Wort­wahl ver­grif­fen hat; statt des all­zu pathe­ti­schen „Ich lie­be doch alle Men­schen!”, hät­te er sagen sol­len: „Feh­ler wur­den auf bei­den Sei­ten gemacht.”

 

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