29. Januar 2022

Ist ein Mann, der sich für eine Frau hält, eine Frau? Devi­anz­freund­li­cher gefragt: Ist eine Frau, wer sich dafür hält? Mit die­ser a pri­ma vis­ta ziem­lich när­ri­schen, wenn­gleich durch­aus pop­corn­ki­no­taug­li­chen Fra­ge wird sich dem­nächst der Bun­des­tag noch inni­ger als bis­her beschäf­ti­gen müs­sen, denn einer der Abge­ord­ne­ten, nahe­lie­gen­der­wei­se ein Grü­ner, meint, eine Frau zu sein, obwohl er es evi­den­ter­ma­ßen nicht ist. Was der­zeit einen Keil zwi­schen Paläo­fe­mi­nis­tin­nen und spit­zenwoke Lin­ke treibt und mit­tel­fris­tig im Ple­num zur Behand­lung der Fra­ge füh­ren muss, wie die Per­son offi­zi­ell anzu­spre­chen ist.

Der oder die Betrof­fe­ne mel­det sich auch zu Wort.

Zu den Per­sön­lich­keits­rech­ten gehö­ren zwar das Recht, einen eige­nen Namen zu wäh­len, sowie das auf Selbst­dar­stel­lung, wobei Let­ze­rem natür­lich dahin­ge­hend Gren­zen gesetzt sind, dass bei jener nicht die Wün­sche zu stark mit der Rea­li­tät kol­li­die­ren dür­fen. Es geht in der Emma schlicht dar­um, dass Gan­se­rer, obwohl bio­lo­gisch und auch juris­tisch ein Mann, auf dem Frau­en­ti­cket in den Bun­des­tag ein­ge­zo­gen ist und damit einer bio­lo­gi­schen Frau das Man­dat weg­ge­nom­men hat.

In der Schrott­sam­mel­stel­le steht dazu der unschlag­ba­re Satz:

Wobei das Augen­merk auf dem „etwa” lie­gen soll, denn nicht immer schlägt der Blitz neben jeman­dem ein, der dann halb erschro­cken, halb glück­s­tau­melnd aus­ru­fen kann: „Hilf, Sankt Chris­to­pher, ich will ein Wei­berl wer­den!” und den Ereig­nis­ter­min sodann zeit­le­bens fix im Kalen­der hat.

Frei­lich, liest man in der Wiki­pe­dia wei­ter, steht dort: „Im August 2019 erklär­te Gan­se­rer, dass sie sich dem im Trans­se­xu­el­len­ge­setz fest­ge­leg­ten wei­te­ren Ver­fah­ren für eine recht­li­che Namens­än­de­rung und für die Per­so­nen­stands­än­de­rung ver­wei­gern wer­de: ‚Ich wer­de mich nicht vor einen Rich­ter stel­len, um mir intims­te per­sön­li­che Fra­gen zu mei­nen früh­kind­li­chen Erleb­nis­sen, mei­nen sexu­el­len Prä­fe­ren­zen und Part­ne­rin­nen gefal­len las­sen, damit er für die­sen Staat ent­schei­den kann, dass ich die Frau bin, die ich schon immer war.’ Im Gebur­ten­re­gis­ter blei­ben des­halb der Ein­trag ‚männ­lich’ und der Geburts­vor­na­me bis auf Wei­te­res unver­än­dert bestehen.”

„Seit etwa 2009” steht in Kon­kur­renz zu „schon immer”, wobei in neu­lin­ker Welt­sicht zehn Jah­re durch­aus als „schon immer” durchgehen.

Aber ich will nicht läs­tern, wenn Gan­se­rer sich als Frau fühlt und gern pri­vat als Maid ange­spro­chen zu wer­den begehrt, dann lie­ßen sich unter Aspek­ten wie Höf­lich­keit, Tole­ranz, Gleich­gül­tig­keit und Humor Grün­de fin­den, die­sem Wunsch zu will­fah­ren. Wer indes alt­mo­disch an der empi­risch, juris­tisch und wis­sen­schaft­lich gedeck­ten Ansicht fest­hal­ten will, dass eine Frau ein Wesen ist, wel­ches zumin­dest theo­re­tisch Kin­der gebä­ren kann, muss sich kei­nes­wegs zur erwünsch­ten Ver­si­on bekeh­ren las­sen, offi­zi­ell und bio­lo­gisch ist Gan­se­rer ja ein Mann. Wir spre­chen also von einer Ent­schei­dung, die beim Betrach­ter liegt, also letzt­lich im Pri­va­ten, und dort gehört sie auch hin.

Aller­dings ist Gan­se­rer Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter (!), das heißt, er (!) gehört einem Gre­mi­um an, das all­ge­mein als Gesetz­ge­ber ver­stan­den wird und teil­wei­se sogar noch als sol­cher fun­giert. Der Gesetz­ge­ber in einem Rechts­staat aber hat in Rechts­fra­gen beson­ders peni­bel und ein­deu­tig zu agie­ren. Gera­de die Abge­ord­ne­ten müs­sen deut­lich zei­gen, dass sie nicht über oder außer­halb des Rechts ste­hen. Nie­mand im Vol­ke will schließ­lich, dass im Par­la­ment jemand über Geset­ze ent­schei­det, bei­spiels­wei­se über die Ver­bind­lich­keit von Frau­en­quo­ten, der nicht ein­mal mit sei­nem eige­nen Geschlecht rechts­kräf­tig im Rei­nen ist.

Wäre Gan­se­rer so recht bei Trost, wür­de er sich genau so erklä­ren: Ich bin for­mell und juris­tisch ein Mann, füh­le mich indes als Mädel und stel­le es Ihrem pri­va­ten Wohl­wol­len anheim, mich als ein sol­ches zu behan­deln; bei Abstim­mun­gen im Bun­des­tag bin ich aus Respekt vor dem Sou­ve­rän natür­lich der Herr Gan­se­rer. Aber offen­bar will der Gute die Auf­merk­sam­keit und das Bohei, um sich als bedeu­ten­der Pio­nier dazu­stel­len und zugleich die Won­nen aus­zu­kos­ten, die einem Men­schen beschie­den sind, der sich vor allen Kame­ras und auf sämt­li­chen Kanä­len über sein Dis­kri­mi­niert­wer­den bekla­gen kann.

Man wird nicht als Frau gebo­ren, man wird zur Frau gemacht: Die­ser ent­zü­ckend dum­me Satz der Simo­ne de Beau­voir, der am Beginn der soge­nann­ten zwei­ten Wel­le des Femi­nis­mus steht, erfährt im anti­fe­mi­nis­ti­schen Abbruch­un­ter­neh­men Trans eine spä­te Bestä­ti­gung. Längst ist sogar dem Publi­kum auf den bil­li­gen Plät­zen klar gewor­den, dass die Trans­gen­der-Frak­ti­on die femi­nis­ti­sche Kon­kur­renz sowohl auf­merk­sam­keits­öko­no­misch als auch bei der Erzeu­gung des höchs­ten mora­li­schen Erpres­sungs­drucks auf die Plät­ze ver­wie­sen hat. Immer mehr Trans­frau­en, also ehe­ma­li­ge Män­ner, ver­drän­gen Frau­en aus ihren Sozio­to­pen, am auf­fäl­ligs­ten natür­lich im Sport und den anhän­gen­den Umklei­de­ka­bi­nen. Mit so einem Back­lash haben unse­rer Femi­nis­tin­nen nie und nim­mer gerechnet!

Die­ser Kampf von Tunicht­gu­ten gegen Tau­ge­nicht­se, die sich bei­de für die Spit­ze des Fort­schritts hal­ten, besitzt einen gewis­sen Amü­se­ment­wert. Inter­es­sant ist, in wel­chen Welt­ge­gen­den er nicht stattfindet.

***

Noch sehr zum Vorigen.

Bei der Val­dai-Kon­fe­renz – einer wich­ti­gen geo­po­li­ti­schen Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung in Russ­land – tritt Wla­di­mir Putin all­jähr­lich mit einer Rede auf und stellt sich anschlie­ßend Fra­gen aus dem Publi­kum. Im ver­gan­ge­nen Okto­ber sag­te er in sei­ner Rede unter ande­rem dies:

„Wir sind über­rascht von den Pro­zes­sen, die sich in Län­dern abspie­len, die sich frü­her als Vor­rei­ter des Fort­schritts ver­stan­den haben. Die sozia­len und kul­tu­rel­len Umwäl­zun­gen, die sich in den USA und West­eu­ro­pa abspie­len, gehen uns natür­lich nichts an; wir mischen uns da nicht ein. Irgend­wer in den west­li­chen Län­dern ist davon über­zeugt, dass die aggres­si­ve Aus­lö­schung gan­zer Sei­ten der eige­nen Geschich­te, die ‚umge­kehr­te Dis­kri­mi­nie­rung’ der Mehr­heit zuguns­ten von Min­der­hei­ten oder die For­de­rung, das übli­che Ver­ständ­nis von so grund­le­gen­den Din­gen wie Mut­ter, Vater, Fami­lie oder sogar dem Unter­schied zwi­schen den Geschlech­tern auf­zu­ge­ben, dass das Mei­len­stei­ne der Bewe­gung zur sozia­len Erneue­rung sind.

Ich möch­te noch ein­mal beto­nen, dass es ihr Recht ist, dass wir uns da her­aus­hal­ten. Wir bit­ten sie nur, sich von unse­rem Haus fern­zu­hal­ten. Wir – oder kor­rekt aus­ge­drückt, die gro­ße Mehr­heit der rus­si­schen Gesell­schaft – haben eine ande­re Sicht­wei­se und mei­nen, dass wir uns auf unse­re geis­ti­gen Wer­te, auf die his­to­ri­schen Tra­di­tio­nen, auf die Kul­tur unse­res mul­ti-eth­ni­schen Vol­kes stüt­zen müssen.

Die Vor­den­ker des soge­nann­ten sozia­len Fort­schritts glau­ben, dass sie der Mensch­heit ein neu­es Bewusst­sein brin­gen, das rich­ti­ger ist als das vor­he­ri­ge. Und Gott mit ihnen, sol­len sie – wie man bei uns sagt – mit der Fah­ne in der Hand vor­an­stür­men. Aber wis­sen Sie, die Rezep­te, die sie anbie­ten, sind abso­lut nicht neu, das haben wir in Russ­land alles schon durch­ge­macht, auch wenn es man­chen selt­sam vor­kom­men mag, aber bei uns gab es das schon. Die Bol­sche­wi­ken erklär­ten nach der Revo­lu­ti­on von 1917 auch, gestützt auf die Dog­men von Marx und Engels, dass sie die gesam­te gewohn­te Lebens­wei­se ändern wür­den, nicht nur die poli­ti­sche und wirt­schaft­li­che, son­dern auch die Vor­stel­lung davon, was die mensch­li­che Moral ist, die Grund­la­ge für die gesun­de Exis­tenz der Gesell­schaft. Die Zer­stö­rung jahr­hun­der­te­al­ter Wer­te, Über­zeu­gun­gen, zwi­schen­mensch­li­cher Bezie­hun­gen bis hin zur völ­li­gen Abschaf­fung der Fami­lie – das gab es –, die Ermu­ti­gung zum Anschwär­zen von Ver­wand­ten, all das wur­de zum Fort­schritt erklärt und fand übri­gens damals in der Welt brei­te Unter­stüt­zung und war in Mode, genau­so wie heu­te. Übri­gens: Die Bol­sche­wi­ken waren gegen­über ande­ren Mei­nun­gen auch voll­kom­men intolerant.

Das soll­te uns – mei­ner Mei­nung nach – irgend­wie an das erin­nern, was wir jetzt erle­ben. Wenn wir uns anse­hen, was in einer Rei­he west­li­cher Län­der geschieht, stel­len wir mit Erstau­nen sowje­ti­sche Prak­ti­ken fest, die wir selbst zum Glück hin­ter uns gelas­sen haben und die hof­fent­lich in der Ver­gan­gen­heit blei­ben. Der Kampf für Gleich­heit und gegen Dis­kri­mi­nie­rung wird zu einem aggres­si­ven Dog­ma am Ran­de der Absur­di­tät, wenn die gro­ßen Autoren der Ver­gan­gen­heit – zum Bei­spiel Shake­speare – nicht mehr in Schu­len und Uni­ver­si­tä­ten gelehrt wer­den, weil sie, wie man glaubt, rück­stän­dig sind. Die Klas­si­ker wer­den für rück­stän­dig erklärt, da sie die Wich­tig­keit von Gen­der oder Ras­se nicht ver­ste­hen. Hol­ly­wood schreibt vor, wie ein Film sein und wovon er han­deln soll, wie vie­le Figu­ren wel­cher Haut­far­be oder wel­chen Geschlechts dar­in vor­kom­men sol­len. Das ist schlim­mer als die Agi­ta­ti­ons- und Pro­pa­gan­da­ab­tei­lung des Zen­tral­ko­mi­tees der Kom­mu­nis­ti­schen Par­tei der Sowjetunion.

Sich dem Ras­sis­mus ent­ge­gen­zu­stel­len, ist eine not­wen­di­ge und edle Sache, aber in der neu­en ‚Can­cel Cul­tu­re’ wird dar­aus eine ‚umge­kehr­te Dis­kri­mi­nie­rung’, also ein umge­kehr­ter Ras­sis­mus. Die Beses­sen­heit bei dem The­ma Ras­se spal­tet die Men­schen wei­ter, wäh­rend der Traum der wah­ren Bür­ger­recht­ler dar­in bestand, die Unter­schie­de ver­schwin­den zu las­sen und die Unter­schei­dung der Men­schen nach ihrer Haut­far­be abzu­leh­nen. (…) In Russ­land ist es übri­gens der über­wie­gen­den Mehr­heit unse­rer Men­schen egal, wel­che Haut­far­be jemand hat, und es ist auch nicht so wich­tig, ob jemand Männ­lein oder Weib­lein ist. Jeder von uns ist ein mensch­li­ches Wesen, das ist das Wichtigste.

Die Debat­te über die Rech­te von Män­nern und Frau­en ist in einer Rei­he von west­li­chen Län­dern zu einem völ­li­gen Hirn­ge­spinst gewor­den. (…) Die Eife­rer gehen so weit, dass sie die­se Begrif­fe selbst abschaf­fen wol­len. Die­je­ni­gen, die zu sagen wagen, dass es Män­ner und Frau­en gibt und dass das eine bio­lo­gi­sche Tat­sa­che ist, wer­den regel­recht geäch­tet. ‚Eltern­teil Num­mer eins’ und ‚Eltern­teil Num­mer zwei’, ‚gebä­ren­der Eltern­teil’ anstel­le von ‚Mut­ter’, ein Ver­bot der Ver­wen­dung des Begriffs ‚Mut­ter­milch’ und des­sen Erset­zung durch ‚mensch­li­che Milch’ – damit sich Men­schen, die sich über ihr eige­nes Geschlecht nicht sicher sind, nicht auf­re­gen. Ich möch­te wie­der­ho­len, dass das nicht neu ist: In den 1920er Jah­ren wur­de der so genann­te ‚Neu­sprech’ auch von den sowje­ti­schen Kul­tur­re­gi­men erfun­den, die glaub­ten, auf die­se Wei­se ein neu­es Bewusst­sein zu schaf­fen und die Wer­te­ord­nung zu ver­än­dern. Und wie ich bereits sag­te, haben sie so viel ange­rich­tet, dass es manch­mal heu­te noch schmerzt.

Ganz zu schwei­gen von der Unge­heu­er­lich­keit, die geschieht, wenn Kin­dern von klein­auf bei­gebracht wird, dass ein Jun­ge ohne wei­te­res ein Mäd­chen wer­den kann und umge­kehrt, wenn ihnen die Wahl, die angeb­lich jedem offen­steht, auf­ge­zwun­gen wird. Sie wird auf­ge­zwun­gen, indem die Eltern aus der Ver­ant­wor­tung genom­men wer­den, indem das Kind gezwun­gen wird, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, die sein Leben rui­nie­ren kön­nen. Und nie­mand zieht Kin­der­psy­cho­lo­gen zu Rate: Ist ein Kind in irgend­ei­nem Alter in der Lage, eine sol­che Ent­schei­dung zu tref­fen oder nicht? Um die Din­ge beim Namen zu nen­nen: Das grenzt schlicht­weg an ein Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit, und das alles im Namen und unter dem Ban­ner des Fortschritts.

Wenn es jeman­dem gefällt, soll er das tun. Ich habe mal gesagt, dass wir uns bei der Gestal­tung unse­rer Ansät­ze von der Ideo­lo­gie eines gesun­den Kon­ser­va­tis­mus lei­ten las­sen. Das war vor eini­gen Jah­ren, damals hat­ten die Lei­den­schaf­ten auf der inter­na­tio­na­len Büh­ne noch nicht ihre heu­ti­ge Inten­si­tät erreicht, obwohl man natür­lich sagen kann, dass sich die Wol­ken schon damals ver­dich­tet haben. Jetzt, da die Welt einen struk­tu­rel­len Zusam­men­bruch erlebt, hat die Bedeu­tung eines ver­nünf­ti­gen Kon­ser­va­tis­mus als Grund­la­ge für die Poli­tik um ein Viel­fa­ches zuge­nom­men, gera­de weil sich die Risi­ken und Gefah­ren ver­viel­fa­chen und die Rea­li­tät um uns her­um zer­brech­lich ist.

Der kon­ser­va­ti­ve Ansatz ist kei­ne stumpf­sin­ni­ge Bevor­mun­dung, kei­ne Angst vor Ver­än­de­run­gen und kein Spiel des Fest­hal­tens, geschwei­ge denn des Sich-Ein­schlie­ßens in sein Schne­cken­haus. Er ist vor allem das Ver­trau­en in die bewähr­te Tra­di­ti­on, die Erhal­tung und Meh­rung der Bevöl­ke­rung, der rea­lis­ti­schen Ein­schät­zung von sich selbst und den ande­ren, der genaue Auf­bau des Prio­ri­tä­ten­sys­tems, das Ver­hält­nis zwi­schen dem Not­wen­di­gen und dem Mög­li­chen, die durch­dach­te For­mu­lie­rung von Zie­len, die prin­zi­pi­el­le Ableh­nung des Extre­mis­mus als Hand­lungs­wei­se. Und offen gesagt, für die bevor­ste­hen­de Peri­ode der Neu­ord­nung der Welt, die ziem­lich lan­ge dau­ern kann und deren end­gül­ti­ge Aus­ge­stal­tung unbe­kannt ist, ist ein gemä­ßig­ter Kon­ser­va­tis­mus – zumin­dest mei­ner Mei­nung nach – die ver­nünf­tigs­te Ver­hal­tens­li­nie. Er wird sich natür­lich ver­än­dern, aber im Moment scheint der medi­zi­ni­sche Grund­satz ‚Ers­tens nicht scha­den’ am ver­nünf­tigs­ten zu sein.

Auch dies sind für uns in Russ­land kei­ne spe­ku­la­ti­ven Pos­tu­la­te, son­dern Leh­ren aus unse­rer schwie­ri­gen und manch­mal tra­gi­schen Geschich­te. Die Kos­ten schlecht durch­dach­ter sozia­ler Expe­ri­men­te sind manch­mal unschätz­bar. Sol­che Hand­lun­gen kön­nen nicht nur die mate­ri­el­len, son­dern auch die spi­ri­tu­el­len Grund­la­gen der mensch­li­chen Exis­tenz zer­stö­ren und mora­li­sche Trüm­mer hin­ter­las­sen, an denen lan­ge Zeit nichts mehr auf­ge­baut wer­den kann, um sie zu erset­zen.

(Die gan­ze Rede auf eng­lisch hier.)

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Kogni­ti­ve Dis­so­nanz oder „Gas­light­ing” bedeu­tet, zu akzep­tie­ren, dass man mit eige­nen Augen Din­ge sieht und mit eige­nen Ohren Aus­sa­gen hört, die offi­zi­ell als Ver­schwö­rungs­theo­rien abqua­li­fi­ziert und dem­nächst womög­lich als „Het­ze” straf­ver­folgt werden.

(hier)

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Oha!

Und wenn der Strom mal weg ist, fah­ren die Din­ger sogar noch eine Weile.

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Zum Coro­na-Block.

Die Fra­gen haben es wahr­lich in sich (wei­ter hier).

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Der­weil in ’schland.

(Netz­fund)

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Tja.

Ver­gleich­ba­res ver­nahm man auch schon von einer Versicherung.
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„Ich war am Sams­tag spa­zie­ren. Gemein­sam mit weit über 5000 Men­schen in Chem­nitz. Es war sehr schön. Es war sehr schön, ande­ren Men­schen ins Gesicht zu sehen und sich ohne Wor­te zu ver­ste­hen. Es war sehr schön, vom Fuß­weg, auf Grund der Men­ge, auf die Fahr­bahn aus­zu­wei­chen und tat­säch­lich auf die Stra­ße zu gehen. Es war sehr schön, die Men­schen zu erle­ben. Es waren alles Steu­er­zah­ler, ernst­haf­te lus­ti­ge und ech­te Menschen.”
(Leser ***)
***

Inter­es­san­ter Bei­trag im Ärz­te­blatt.

„Wer eine Infek­ti­on mit SARS-CoV‑2 über­stan­den hat, kann erneu­te Atta­cken des Virus erstaun­lich effek­tiv abwen­den”, heißt es dort, was sich mit mei­nen kum­mernäh­rend ver­geb­li­chen Auf­fri­schungs­in­fek­ti­ons­ver­su­chen deckt.

Unter Beru­fung auf wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en aus den USA und Schwe­den schreibt die Autorin: „Aus­nahms­los alle der ehe­ma­li­gen COVID-19-Pati­en­ten und immer­hin 96 % der Pfle­ge­kräf­te ent­wi­ckel­ten Anti-Spike-IgG-Anti­kör­per gegen das Spike-Gly­co­pro­te­in des SARS-CoV-2-Virus. Die Nach­wei­se blie­ben über die Mona­te der Nach­be­ob­ach­tung hin­weg posi­tiv. Gera­de Pfle­ge­kräf­te stel­len in Stu­di­en häu­fig die Kol­lek­ti­ve der Gene­se­nen, waren sie doch zu Beginn der Pan­de­mie als ers­te hohen Virus­las­ten und ‑kon­tak­ten aus­ge­setzt. Dass deren Immun­sta­tus sich nach durch­ge­mach­ter Infek­ti­on als der­art abwehr­be­reit gegen SARS-CoV‑2 erweist, wur­de schon früh in der Pan­de­mie beob­ach­tet und bestä­tigt sich nun suk­zes­si­ve und immer öfter in deren wei­te­rem Verlauf.”

Die Immun­ant­wort von Gene­se­nen funk­tio­nier­te übri­gens unab­hän­gig von der jewei­li­gen Virus-Variante.

(Der gesam­te Arti­kel hier.)

Dazu pas­send:

Hélas!

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Über­las­sen wir das Schluss­wort für heu­te die­sem Herren.

 

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