25. März 2022

Wer zu schwach ist zu kämp­fen, will sich wenigs­tens für sei­ne Gut­mü­tig­keit fei­ern lassen.

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Das Hoch­amt der Diver­si­ty ver­rich­ten jene „Grup­pen”, die mit schö­ner Regel­mä­ßig­keit in deut­schen Innen­städ­ten auf­ein­an­der einschlagen.

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So unge­fähr muss sich Claas Relo­ti­us bei der Ent­ge­gen­nah­me sei­ner Jour­na­lis­ten­prei­se gefühlt haben.

Bzw.:

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Gott, wer will das nicht?

(Nichts gegen Aus­län­der übri­gens, spe­zi­ell in einem Land, wo die Grü­nen mitregieren.)

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Ein Nach­trag zu Egon Frie­dell.

„Wenn der Natio­nal­so­zia­lis­mus nichts ande­res als den vor­zei­ti­gen Tod Frie­dells auf dem Kerb­holz hät­te, wür­de das allein schon aus­rei­chen, um ihn auf ewig zu verdammen.”
Mar­tin Licht­mesz, 2013

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Mit den Juden und den Anti­se­mi­ten ver­hält es sich so, dass zwar vie­le Juden, aber alle Anti­se­mi­ten Arsch­lö­cher sind.

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Unter Gesin­nungs­lum­pen.

Oder so:

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„Du gehst arbei­ten, und der Staat nimmt dir 50 Pro­zent weg. Du gehst ein­kau­fen, und der Staat nimmt dir 19 Pro­zent weg. Du gehst tan­ken, und der Staat nimmt dir 70 Pro­zent weg. Und wenn du dann wis­sen willst, wo dein gan­zes Geld ist, dann san die Russ’n schuld.”
(Toni Pols­ter, öster­rei­chi­scher Fuß­bal­ler i. R.)

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Sie stel­len eher die Indus­trie und den Bahn­ver­kehr ab, als die Atom­kraft­wer­ke wei­ter­lau­fen zu lassen.

The­se: Ohne den deut­schen Atom­aus­stieg fän­de der Krieg in der Ukrai­ne womög­lich gar nicht statt.

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Pathe­ma­ta mathemata.

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Anti­ras­si­mus ist ein ande­res Wort für Ras­sis­mus gegen Weiße.

(Netz­fund)

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Kom­men wir aber end­lich zum Corona-Block.

Freund *** hat sich in die Lek­tü­re der RKI-Wochen­be­rich­te vom 10. März und vom 17. März ver­tieft und ist auf bemer­kens­wer­te Unge­reimt­hei­ten gestoßen.

Bericht vom 10. März:

„- Die Anzahl der mit Covid-19-Dia­gno­se auf den Inten­siv­sta­tio­nen befind­li­chen Pati­en­ten beträgt 2.117 (Sei­te 3).
- Der Impf­sta­tus von 86% der in der letz­ten Woche gemel­de­ten sym­pto­ma­ti­schen Fäl­le ist bekannt (Sei­te 26).
- Die sta­tis­ti­sche Auf­lis­tung der ver­schie­de­nen Impf­sta­tus für auf der Inten­siv­sta­ti­on befind­li­che Pati­en­ten geht von einer Grund­men­ge von 313 (!!) aus (Sei­te 27), und im erklä­ren­den Text wird ver­merkt, daß in die Bewer­tung aus­drück­lich nur die­je­ni­gen Pati­en­ten ein­flie­ßen, deren Impf­sta­tus bekannt ist.
- Da wir von der Sei­te 3 wis­sen, daß die Gesamt­zahl auf den Inten­siv­sta­tio­nen 2117 beträgt, müs­sen wir also logisch schluß­fol­gern, daß von 85,2 % der Covid-Pati­en­ten auf der Inten­siv­sta­ti­on der Impf­sta­tus nicht erho­ben wur­de bzw. nicht erho­ben wer­den kann.
- Ich neh­me nicht an, daß z.B. der Ver­si­cher­ten­sta­tus von 85,2 % nicht bekannt ist. War­um kann dann der Impf­sta­tus auf der Inten­siv­sta­ti­on nicht erho­ben wer­den, wenn er doch angeb­lich von 86% der sym­pto­ma­ti­schen Fäl­le (also Per­so­nen, die zum über­wie­gen­den Anteil nicht ins Kran­ken­haus kom­men) bekannt ist? Wür­den voll­stän­di­ge Zah­len zur ‚Ver­un­si­che­rung’ bei­tra­gen und die ‚Durch­füh­rung poli­ti­scher Maß­nah­men’ verhindern?”
Bericht vom 17. März:
„Für den Zeit­raum vom 14.02.2022 bis 13.03.2022 (KW 07 – KW 10) wur­de der Impf­sta­tus von 5.003 Covid-19-Auf­nah­men gemel­det, das ent­spricht etwa 78,1 % der für die­sen Zeit­raum über­mit­tel­ten Fäl­le (6.409). 28,7 % (1.438 Fäl­le) aller Covid-19-Neu­auf­nah­men mit bekann­tem Impf­sta­tus waren unge­impft. Rund 9,4 % (468 Fäl­le) wie­sen einen unvoll­stän­di­gen Immun­schutz auf (Gene­sen ohne Imp­fung oder Teil-Immu­ni­sie­rung). 61,9 % (3.097 Fäl­le) hat­ten einen voll­stän­di­gen Impf­schutz (Grund­im­mu­ni­sie­rung oder Boos­ter), der Anteil mit Boos­ter­imp­fung lag dabei bei ca. 39,5 % (1.974 Fälle).”
Soweit der aktu­el­le Wochen­be­richt des RKI auf Sei­te 19. Die Zah­len bezie­hen sich auf die Bele­gung der Inten­siv­sta­tio­nen. Das ist wesent­lich mehr Infor­ma­ti­on, als im Bericht von vori­ger Woche. Grund­le­gen­de Fra­gen wer­den aber wei­ter­hin nicht beant­wor­tet, dem logi­schen Den­ken wird in erhöh­tem Maße Inak­zep­ta­bles zugemutet.
1. War­um ist der pro­zen­tua­le Anteil des bekann­ten Impf­sta­tus bei Inten­siv­pa­ti­en­ten der nied­rigs­te aller sta­tis­tisch ein­zeln aus­ge­wie­se­nen Grup­pen? Müß­te nicht das Gegen­teil der Fall sein und der Sta­tus bei Inten­siv­pa­ti­en­ten eher erfaßt wer­den, als bei z.B. sym­pto­ma­tisch Infi­zier­ten, die über­wie­gend gar nicht ins Kran­ken­haus kommen?
2. War­um wird die sta­tis­ti­sche Dar­stel­lung der Gene­se­nen ohne Imp­fung nie in einer eige­nen Grup­pe vor­ge­nom­men, son­dern stets einer ande­ren Grup­pe hin­zu­ge­rech­net (in die­sem Fal­le den ‚unvoll­stän­dig Geimpf­ten’)? Wie­vie­le Gene­se­ne ohne Imp­fung lie­gen wirk­lich auf der Intensivstation?
3. Was soll man im Zusam­men­hang mit den oben ange­führ­ten Daten von der Tat­sa­che hal­ten, daß die ohne Imp­fung Gene­se­nen bei der sta­tis­ti­schen Tabel­le auf Sei­te 26 schlicht nicht mehr vor­kom­men, auch nicht im die bei der sta­tis­ti­schen Erfas­sung aus­ge­schlos­se­nen Grup­pen erläu­tern­den Text? Wie­vie­le Gene­se­ne ohne Imp­fung lie­gen wirk­lich auf der Intensivstation?
4. War­um wer­den auf Sei­te 26 ins­ge­samt ledig­lich 278 (!!) Inten­siv­pa­ti­en­ten erfaßt (mit der Erklä­rung, von den ande­ren wäre kein Impf­sta­tus bekannt), nach­dem man doch auf Sei­te 19 eine Zahl der Inten­siv­pa­ti­en­ten mit bekann­tem Impf­sta­tus von über 5000 ange­ge­ben hat? War­um wird in der Tabel­le auf Sei­te 26 an Hand der Wer­te sug­ge­riert, der Anteil der Unge­impf­ten auf den Inten­siv­sta­tio­nen betra­ge 64,03 %, nach­dem wir doch auf Sei­te 19 einen Wert von 28,7 % für die­sel­be Per­so­nen­grup­pe genannt bekom­men haben ? Also eine glat­te Umkeh­rung der Fak­ten­la­ge, denn die über­wie­gen­de (!!) Zahl (64,03 %) der Inten­siv­pa­ti­en­ten hat dem­nach einen voll­stän­di­gen Impf­schutz, wei­te­re 9,4% einen unvollständigen!
5. Wie nennt man den, der das Gegen­teil des Offen­sicht­li­chen als Fak­ten­la­ge dar­stel­len möchte?”

PS vom 26. März: „Hin­sicht­lich der Dis­kre­panz zwi­schen den Zah­len und Ver­hält­nis­sen in unter­schied­li­chen Abschnit­ten des Wochen­be­richts”, schreibt Leser ***, „hat Ihr Freund mög­li­cher­wei­se einen wesent­li­chen Punkt über­se­hen – die Anga­ben zur Bele­gung der Inten­siv­sta­tio­nen (z.B. Wochen­be­richt vom 17.03.2022, S. 19) betref­fen alle ITS-Pati­en­ten mit bekann­tem Impf­sta­tus und posi­ti­vem Coro­na-Test, dage­gen wer­den im Abschnitt zur Impf­ef­fek­ti­vi­tät (z.B. Wochen­be­richt vom 17.03.2022, Tabel­le S. 26) nur sym­pto­ma­ti­sche Coro­na-Pati­en­ten berücksichtigt.

Laut Wochen­be­richt vom 17.03.2022 hat das RKI also im Zeit­raum KW 07–10/22 ins­ge­samt 1.438 unge­impf­te ITS-Pati­en­ten mit posi­ti­vem Coro­na-Test fest­ge­stellt, aber nur 178 Coro­na-sym­pto­ma­ti­sche Unge­impf­te. Die Bedeu­tung die­ser selt­sa­mer­wei­se in der Öffent­lich­keit prak­tisch nicht dis­ku­tier­ten Zah­len dürf­te offen­sicht­lich sein. Mitt­ler­wei­le erfährt man ja auch über ande­re Kanä­le immer häu­fi­ger, dass der Anteil der offi­zi­el­len ‚Coro­na-Pati­en­ten’, die nicht wegen, son­dern nur mit Coro­na auf der ITS lie­gen, auf 80–90% gestie­gen ist.

So erklärt sich auch die Dis­kre­panz zwi­schen den auf S. 19 und S. 26 gemel­de­ten Antei­len Unge­impf­ter. Es spricht eini­ges dafür, dass Unge­impf­te im Schnitt schwe­re­re Covid-Ver­läu­fe haben und des­halb unter den auf der ITS behan­del­ten sym­pto­ma­ti­schen Coro­na-Pati­en­ten deut­lich über­pro­por­tio­nal ver­tre­ten sind, wenn auch aktu­ell auf fast ver­nach­läs­sig­ba­rem quan­ti­ta­ti­ven Niveau. Dage­gen ent­spre­chen die 80–90% Inten­siv­pa­ti­en­ten, die aus ganz ande­ren Grün­den ins Kran­ken­haus kom­men und nur zufäl­lig auch Coro­na-posi­tiv sind, vom Impf­sta­tus her natur­ge­mäß dem Bevöl­ke­rungs­durch­schnitt. Dem­entspre­chend nähert sich der Impf­sta­tus der Gesamt­grup­pe der offi­zi­el­len ‚Coro­na-Pati­en­ten’ — im Gegen­satz zur klei­nen Teil­grup­pe der tat­säch­lich wegen Covid behan­del­ten Pati­en­ten — weit­ge­hend dem Bevöl­ke­rungs­schnitt an.

Das ist nicht zuletzt auch im Hin­blick auf die aktu­ell dis­ku­tier­te Impf­pflicht rele­vant. Von allen ande­ren Beden­ken hier mal abge­se­hen, kann die Impf­pflicht logi­scher­wei­se nur beein­flus­sen, wie­vie­le Unge­impf­te wegen Covid auf Inten­siv­sta­tio­nen behan­delt wer­den. Selbst wenn man unter­stel­len wür­de, dass die Imp­fung das Risi­ko einer Inten­siv­be­hand­lung wegen Covid auf Null redu­zier­te (was offen­kun­dig nicht der Fall ist) und die gesam­te Bevöl­ke­rung geimpft wäre, wäre die Zahl der Inten­siv­pa­ti­en­ten laut den offi­zi­el­len Daten des RKI über den Vier­wo­chen­zeit­raum KW 07–10/22 somit maxi­mal um 178 gesun­ken. Das hat für unser Gesund­heits­sys­tem ins­ge­samt ersicht­lich kei­ner­lei nen­nens­wer­te Relevanz.

Aber auch zu den Hoch­zei­ten der Del­ta-Wel­le im Dezem­ber 2021 war die Zahl der vom RKI fest­ge­stell­ten unge­impf­ten Coro­na-sym­pto­ma­ti­schen ITS-Pati­en­ten über­schau­bar. Bei­spiels­wei­se für den Zeit­raum KW47-50/21 gibt das RKI im Wochen­be­richt vom 23.12.2021 inso­weit eine Gesamt­zahl von 1.220 an. Das ist sicher­lich nicht irrele­vant wenig, über einen Vier­wo­chen­zeit­raum ver­teilt aber offen­kun­dig bei wei­tem nicht genug, um ent­schei­dend zu einer etwa­igen Über­for­de­rung des Gesund­heits­sys­tems beizutragen.

Wobei ich vor­sorg­lich dar­auf hin­wei­sen will, dass ich kei­ne Erkennt­nis­se dazu habe, inwie­weit die vom RKI ange­ge­be­nen Zah­len die sym­pto­ma­ti­schen Unge­impf­ten tat­säch­lich (weit­ge­hend) voll­stän­dig erfas­sen. Der­ar­ti­ge Erkennt­nis­se hat aber offen­bar auch nie­mand sonst, ins­be­son­de­re auch nicht die Befür­wor­ter der Impfpflicht.”

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Imp­fen, ich sag’s euch noch ein­mal, blei­bet die ein­zi­ge Rettung!
Auch im Nachen des Cha­ron gilt unum­stöß­lich 2G.
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Die fata­len Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels auf den Spit­zen­sport tre­ten immer deut­li­cher zutage.
Son­ny Col­brel­li, einer der bes­ten ita­lie­ni­schen Rad­pro­fis, wur­de nach einem Herz­still­stand bei der Kata­lo­ni­en-Rund­fahrt per Defi­bril­la­tor wie­der­be­lebt; er steht vor dem Ende sei­ner Karriere.
Der Cor­rie­re del­la sera spe­ku­liert über die Ursa­chen, aber der Begriff „Kli­ma­wan­del” fällt kein ein­zi­ges Mal (das Wort „Imp­fung” immer­hin auch nicht). Statt­des­sen wird über Kon­tak­te Col­brel­lis – der selbst nie posi­tiv getes­tet wur­de – mit Covid-Infi­zier­ten gemutmaßt.
Nur 59 von 154 Rad­renn­fah­rern erreich­ten beim Klas­si­ker Paris-Niz­za das Ziel. Ein Drit­tel der Fah­rer fiel angeb­lich einer Virus-Infek­ti­on zum Opfer. „Die gesund­heit­li­che Ver­fas­sung des Fel­des ist nicht gut”, erklär­te Juli­en Jur­die, sport­li­cher Lei­ter der Mann­schaft AG2R Citro­ën. Der von Schwurb­lern unter­stell­te Zusam­men­hang mit den mRNA-Prä­pa­ra­ten, die sich die Rad­renn­fah­rer auf­grund staat­li­cher Wer­be­kam­pa­gnen und indi­rek­ter Zwän­ge mas­sen­wei­se sprit­zen lie­ßen, ist und bleibt: Schwurblerunterstellung.
Mal­do­na­do, Uru­gu­ay: Der 22-jäh­ri­ger Ama­teur-Fuß­bal­ler Michel Alm­an­za bricht ohne geg­ne­ri­sche Ein­wir­kung mit­ten in der Par­tie zusam­men und stirbt im Kran­ken­haus. Mel­dung vom 21. März.
Sud­den Death, 19. März (Ama­teur­sport):
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Was dar­über hin­aus not­wen­dig ist, weiß kei­ne Gazet­te so gut wie der Süd­deut­sche Beob­ach­ter, das Zen­tral­or­gan der Maulkorb‑, Mas­ken- und Gehirnprothesenträger.
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Zusam­men­ge­fasst:

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Wo aber Gefahr ist, wach­sen die Ret­ten­den auch. Das dunk­le Getüm­mel feind­lich-nega­ti­ver Kräf­te, Schwur­beln­der und Querulant:*_Innen ruft die gesin­nungs­zä­hes­te Regie­rungs­par­tei, Unter­ab­tei­lung NRW, in die Bütt. (Allein das Lay­out: ein Gedicht!)

Text: „Dar­über hin­aus sind Ver­schwö­rungs­my­then ohne­hin Teil rechts­extre­mer Ideo­lo­gie. Die ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Nar­ra­ti­ve des ‚Gro­ßen Aus­tauschs’, also der angeb­li­che Plan, die Bevöl­ke­rung durch Geflüch­te­te zu erset­zen, waren Moti­ve für meh­re­re rechts­ter­ro­ris­ti­sche Anschlä­ge, wie z.B. in Hal­le, Hanau und Mün­chen. Das unter­streicht die Gefahr der aktu­el­len Ver­brei­tung von Ver­schwö­rungs­my­then bei gleich­zei­tig feh­len­der Abgren­zung zum Rechtsextremismus.
Im Lau­fe der Zeit ist die Gewalt­be­reit­schaft der soge­nann­ten Corona-Leugner*innen deut­lich gestie­gen. Medi­en­re­cher­chen zufol­ge wer­den täg­lich Tötungs­auf­ru­fe in Tele­gram-Chats gepos­tet, die sich vor allem gegen Per­so­nen aus Poli­tik, Wis­sen­schaft, Medi­en, Medi­zin und Behör­den rich­ten. Ärtz*innen, Journalist*innen und Politiker*innen wer­den auch in Nord­rhein-West­fa­len immer häu­fi­ger bedroht und ange­grif­fen. Aktu­el­le Zah­len zu poli­tisch moti­vier­ten Straf­ta­ten im Zusam­men­hang mit Coro­na zei­gen deut­lich, dass der Blick allein auf das Ver­samm­lungs­ge­sche­hen unzu­rei­chend ist.”
Man sieht – nur der Laie ahnt es nicht –: Alles hängt mit allem zusammen.
Und die Staats­ge­walt lässt sich nicht lumpen!
„Die Akti­on rich­te­te sich gegen mehr als 100 Beschul­dig­te in 13 Bun­des­län­dern (…). Hin­ter­grund des Akti­ons­tags sei­en Ver­öf­fent­li­chun­gen auf Social-Media-Platt­for­men im Zusam­men­hang mit der Bun­des­tags­wahl im ver­gan­ge­nen Herbst.”
Ob die Beam­ten auch bei den Ver­brei­tern von Tweets wie jenem vor­stel­lig wurden?

Es darf bezwei­felt wer­den. (Immer­hin hat Twit­ter das Gas­kam­mer-Gogo­girl damals gesperrt.)

Wel­chen Sinn mag eine Haus­durch­su­chung bei einem Men­schen erfül­len, der Poli­ti­ker beschimpft hat? Was soll bei ihm daheim gefun­den wer­den? Wel­che Beweis­mit­tel will man beschlag­nah­men? Noch nicht ver­öf­fent­lich­te Fol­ge­be­schimp­fun­gen? Die­se Art Prä­ven­ti­on wäre nur in einer Dik­ta­tur vor­stell­bar. Für Straf­ta­ten im Netz ist die Staats­an­walt­schaft zustän­dig, nicht die Poli­zei – Poli­zei­staa­ten und sol­che, die es wer­den wol­len, selbst­re­dend aus­ge­nom­men. Eine Haus­durch­su­chung indes ist eine rei­ne Ein­schüch­te­rungs- und Gesinnungsterrormaßnahme.

Die Unver­letz­lich­keit ihrer Woh­nung ist für Gesin­nungs­de­lin­quen­ten also inzwi­schen pas­sé. Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­rin Nan­ny Fae­ser will nun auch die Beweis­last­um­kehr durch­set­zen, nicht bei Dro­gen­händ­lern, nur bei Rechts­po­pu­lis­ten mit Beam­ten­sta­tus. Nicht mehr der Staat muss dem Falsch­den­ker nach­wei­sen, dass er ein Ver­fas­sungs­feind ist, son­dern der muss bewei­sen, dass er kei­ner ist. Das erspart läs­ti­ge Ver­neh­mun­gen. (Mehr bei Danisch).

Was fehlt? Rich­tig, das Postgeheimnis.

Mel­det der ORF.

Hail! Hail! Hail!

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„Ihre Zei­len zu Tor­berg und der schö­nen Welt von ges­tern trü­ben mein Gemüt”, schreibt Leser ***. „Da sit­ze ich nun da mit­ten in Wien, lese von Frie­dell, Tor­berg, Zweig und Co., bli­cke auf den Ste­phans­dom (mein Büro liegt im Zen­trum die­ser einst so präch­ti­gen Stadt), und den­ke mir mit Pol­di Beck: Uff.

Kein Hauch aus die­ser alten Welt ist mehr zu spü­ren. Ich sehe die­sel­ben Gebäu­de, die­sel­ben Stra­ßen. Leer und tot. Obwohl zum Bers­ten gefüllt mit ita­lie­ni­schen oder spa­ni­schen oder chi­ne­si­schen Tou­ris­ten in unwür­di­gen bun­ten Funk­ti­ons­ja­cken und mit Base­ball­kap­perl behü­tet, die irgend­wel­chen selt­sa­men Tou­ris­ten­füh­rern mit bun­ten Regen­schir­men hin­ter­her­lau­fen. Dazu Geschich­ten über die Kaf­fee­häu­ser hören, in denen heu­te kei­ne Lite­ra­ten sit­zen, son­dern die glei­chen Tou­ris­ten, die bei Apfel­stru­del und schlech­tem Kaf­fee sich ihrem Geschwätz hin­ge­ben. Übri­gens das Ein­zi­ge, das gleich geblie­ben ist seit 100 Jah­ren: der schlech­te Kaffee.

Ich selbst hät­te wahr­schein­lich in der Gesell­schaft die­ser gro­ßen Män­ner kei­nen Platz gefun­den, aber es wäre schön, zu wis­sen, dass es das noch gibt, wenn man auch sel­ber nicht den Geist hät­te, dazu­zu­ge­hö­ren. Aber in die­ser Stadt ist kein Esprit mehr, kei­ne Ele­ganz, kein Witz, nur Funktion.

Gra­de wie ich aus dem Büro run­ter­se­he, läuft eine Frau zu eben­je­ner beschrie­be­nen Hal­te­stel­le am Ste­phans­platz, um den Bus zu erreichen.

Ich sage Ihnen, die Köchin Kra­toch­wil lief eleganter.

Scha­de, das alles.”

 

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